Stilvoll sollte es sein – und dies dann passend zum Anlass.
Mindestens einmal am Tag stellt sich die Frage „Was ziehe ich an?“ Manchmal ist die Antwort schnell gefunden – nämlich im gewohnten Alltag. Irgendwann haben wir den Dreh schließlich raus. Doch zu manch einem Anlass macht sich Unsicherheit breit. Was ist angemessen? Was bedeuten die Dresscodes, oder etwas direkter auf deutsch gesagt, die „Kleidungsvorschriften“, die sich teilweise in Einladungen finden, jedoch in vielen Fällen auch stillschweigend erwartet werden. Um nicht overdressed zu wirken, vor allem aber nicht negativ aufzufallen, können die folgenden Tipps durchaus hilfreich sein.
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SMART CASUAL
Der wohl bekannteste und heutzutage häufigste Begriff, wenn es um Dresscodes geht. Gleichzeitig aber auch der am häufigsten falsch interpretierte Begriff. Denn allzu lässig sollte das Outfit dann doch nicht werden. „Smart“ steht in jedem Fall für ein gepflegtes Erscheinungsbild. Mit „casual“ ist in diesem Zusammenhang gemeint, dass Sie Frack und Smoking getrost im Schrank lassen können – Jeans und Hoodie allerdings auch. Turnschuhe sind auch hier fehlt am Platz. Der Dresscode „smart casual“ bedeutet eigentlich genauso viel wie „come as you are“ (s.u.) und bezieht sich auf ein etwas gelockertes BusinessOutfit. Ein gutes Sakko, kombiniert mit einem Hemd (Langarm) und eine Hose aus einem guten Baumwollstoff, ergibt hier eine gute Kombination. Gerade im Winter darf das Hemd auch gern einem eleganten RollkragenPullover weichen. Vermeiden Sie nur allzu grelle Farben.
COME AS YOU ARE
Hiermit ist keineswegs gemeint, dass Sie in Ihrer Lieblings-Wohlfühlklamotte zum Abendessen erscheinen. „Come as you are“ bezieht sich viel mehr darauf, dass Sie sich nicht extra umziehen müssen, sondern direkt in ihrem typischen BusinessLook zur Einladung gehen. Ein gewisser Sinn für den richtigen Stil ist also auch hier gefragt. Typischerweise finden Sie diesen Dresscode auf Einladungen zum Geschäftsessen nach Feierabend.
COCKTAIL
Als Cocktail-Einladungen gelten Einladungen nach 16:00 Uhr. Bei den Herren ist hier immer ein dunkler Anzug gern gesehen. Sie sollten allerdings nicht allzu förmlich daherkommen – wählen Sie eher einen etwas gediegenen Stil. Für einen weniger eleganten Anlass darf es auch eine Hose mit Sakko sein. Pflicht ist jedoch bei diesem Look ein gutes, farblich passendes Hemd, sowie eine dunkle Krawatte. Jeans und T-Shirt haben hier nichts zu suchen.
offiziellere Anlässe
BLACK TIE / CRAVATE NOIR
Hiermit ist der Smoking gemeint. Warum dann die Bezeichnung „Black Tie“? Ganz einfach: zu einem Smoking wird bekanntermaßen eine schwarze Schleife getragen. Ebenfalls zum Smoking gehört ein schwarzer „Kummerbund“, also die farblich zur Schleife passende Schärpe, die im Bereich des Gürtels über der Hose getragen wird.
Der Smoking ist eine klassische Abendrobe und wird ausschließlich zu Anlässen nach Sonnenuntergang getragen. Hierzu gehören beispielsweise elegante Dinnerparties, Theater- oder Opernbesuche und Bälle ohne Frackzwang.
WHITE TIE / CRAVATE BLANCHE
Dieser Dresscode ist sehr häufig bei offiziellen Anlässen, wie Botschaftseinladungen der Fall. Aber auch Adelshochzeiten und Opernbesuche bieten eine Gelegenheit hier gemeinten klassischen Frack zu tragen. Ausnahmen gelten für Militärangehörige, die zu diesem Anlass auch in Uniform erscheinen dürfen und Landestrachten, die ebenfalls erwünscht sind.
CUTAWAY / CUT
Die Anlässe, zu denen eine Cutaway getragen wird, sind sehr rar. Hierzu zählen Adelshochzeiten (tagsüber), Staatsempfänge, Ordensverleihungen oder Begräbnisse hochrangiger Staatsmitglieder. Für den Otto-Normal-Verbraucher also kaum relevant, jedoch für den Fall der Fälle immer gut zu wissen. Der Cut ist der förmlichste aller Tagesanzüge. Entstanden ist dieses Kleidungsstück aus dem Gehrock, der im wahrsten Sinne des Wortes etwas „zurückgeschnitten“ wurde, um mehr Bewegungsfreiheit während des Tages zu ermöglichen.