Der richtige Anzug fürs Business

Melanie Kohl

Melanie Kohl

Coach | Consultant | CEO

Manch einer trägt seinen Anzug nur, weil es zum guten Ton gehört, andere Männer hingegen legen von sich aus sehr viel Wert auf ein gepflegtes und stilvolles Aussehen. Der BusinessAnzug steht für Seriosität und Klasse – wenn er denn dem Träger schmeichelt.
Und damit sind wir schon beim Casus knacksus – selbst wenn Farbe, Material, Hemd und Krawatte dem guten Stil entsprechen – der entscheidende Eindruck steht und fällt mit der Passform. Ist der Anzug zu groß, wirkt der Träger in ihm etwas verloren, ist er zu klein oder zu eng, wirken selbst gestandene Männer wie Konfirmanden. So werden Sie leider nicht ernst genommen.

Der erste Eindruck

Das äußere Erscheinungsbild allein garantiert natürlich noch keinen beruflichen Erfolg, kann aber durchaus einige Karrierewege erleichtern oder gar beschleunigen. Vor allem, wenn Sie sich in Ihrer Haut wohlfühlen, wie man so schön sagt. Tragen Sie Ihren Anzug aus Überzeugung und haben ihn „lieb“ gewonnen, kann er Ihr selbstbewusstes Auftreten galant unterstreichen. Hier lohnt sich also die Investition in ein passendes Exemplar. Wenn Standard nicht für Sie gemacht ist (was bei sehr vielen Männern der Fall ist), empfiehlt sich der Gang zum Maßschneider, Maßkonfektionär oder zumindest zu einer Änderungsschneiderei, sofern kleinere Anpassungen ausreichen. Nichts ist schlimmer, als ein schlecht sitzender Anzug – viele Frauen sowie Topmanager empfinden ihn sogar als Zumutung. Durchaus zu Recht.

Wie steht es um Farbe und Design? Der Klassiker im BusinessAlltag ist der anthrazitfarbene Anzug, dicht gefolgt von dunkelblau. Schwarz trägt Mann zwar zu einer Beerdigung, im Berufsalltag wirkt er jedoch distanziert. Wählen Sie lieber eine Nuance heller in Richtung grau. Grau ist ebenfalls eine gern gewählte Alternative für jene, die nicht allzu klassisch daherkommen möchten. Das Design richtet sich etwas nach der Statur des Trägers. Eine untersetzte Figur kaschiert ein Anzug mit zwei Schlitzen recht gut. Ein eher sportliche Figur hingegen kann durchaus auch einen schmaleren Schnitt vertragen.
Wichtig ist:

  • Der Kragen sollte so anliegen, dass das Hemd ca. 1-2 cm heraussteht
  • Die Ärmel sollten bis zum Ansatz der Daumenwurzel reichen. Auch hier sollte das Hemd ein wenig herausragen. Die Manschettenknöpfe werden oft erst bei ausgestrecktem Arm sichtbar.
  • Die Hose sollte vorne ganz leicht auf dem Spann des Schuhs aufliegen, jedoch keine Falten schlagen.

Das Hemd gibt dem Anzug einen individuellen Touch. Je nach Anlass können Sie hier gekonnt kombinieren und dem Styling eine neue Richtung geben. Weiß ist der Klassiker – doch weiß ist nicht gleich weiß. Neben der Farbnuance kann auch das Material dem Hemd einen feineren oder etwas lässigeren Stil verleihen. Nicht nur beim Hemd, sondern auch beim Anzug ist die Qualität des Materials aus einem hervorstechenden Grund bedacht zu wählen – der Geruch. Naturfasern sind nicht nur wesentlich langlebiger. Sie sind auch leichter zu pflegen und weniger anfällig für unangenehme Geruchsentwicklungen. Die guten Stücke seltener in die Reinigung geben zu müssen spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld und ist nebenbei gut für die Umwelt.

Hellblaue Hemden erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Sie schmeicheln den Gesichtszügen und lassen das Outfit etwas wärmer wirken. Gleichzeitig lässt sich hellblau gut kombinieren mit etwas farbenfroheren Krawatten. Auch dezent gestreifte oder gemusterte Hemden können dem Anzug einen entspannten oder interessanten Look verleihen, doch hier sei Vorsicht bei der Kombination mit ebenfalls gemusterten Krawatten geboten. Das kann schnell in die Hose gehen.
Apropos Hose – die Krawatte schließt, wenn sie richtig gebunden ist, mit dem Hosenbund ab. Krawatten sind in vielen Bereichen zwar schon rückläufig, wenn sie getragen werden jedoch auch abzustimmen auf den Kragen – schmale Krawatten beim Kent-Kragen, breitere Modelle für den Haifisch-Kragen.

Eines ist absolut nicht verhandelbar – die Ärmellänge! Kurzarm ist ein absolutes NoGo!

Das Material

Nun aber noch einmal zum Wesentlichen – das Material.
Wie bereits erwähnt bieten sich vor allem Naturfasern aufgrund ihrer vorteilhaften Eigenschaften an. Schurwolle ist für den BusinessAnzug immer eine gute Wahl. Je feiner, desto förmlicher. Hier stellt sich also wieder die Frage nach dem Anlass und der Position, für die Sie den Anzug benötigen. Vermeiden Sie in jedem Fall günstige Stoffe, die im Sonnenlicht synthetisch schimmern.